Vorträge und Workshops 2023

    28.03.2023

      10.00-11.45 Uhr

      Grundvorstellungen zu Bruchzahlen und dem Rechnen mit Brüchen aufbauen mit WABIs

      Workshop für Lehrkräfte

      Prof. Dr. Jürgen Roth

      Die Bruchrechnung wird nach wie vor als schwieriger Inhaltsbereich des Mathematikunterrichts wahrgenommen. Häufig haben Schülerinnen und Schüler selbst direkt nach der Behandlung der Bruchrechnung und in allen späteren Schuljahren Probleme beim verständigen Umgang mit Brüchen und der Bruchrechnung. Im Workshop wird ein Konzept anhand des Materials WABIs vorgestellt und praktisch erprobt, mit dessen Hilfe der Aufbau von Grundvorstellungen nicht nur zu den Bruchzahlen selbst, sondern auch zu allen vier Grundrechenarten mit Brüchen gelingen kann. So kann etwa erfasst werden, was es inhaltlich bedeutet, wenn ein Term wie 1/3 : 1/2 auszuwerten ist und wie man durch inhaltliche Überlegungen zum Ergebnis 1/3 : 1/2 = 2/3 kommen kann.

        12.00-12.30 Uhr

        Experimentelle Geometrie - Das Beispiel Einparken

        Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9/10 und 11/12 sowie für Lehrkräfte

        Prof. Dr. Jürgen Roth

        Paralleleinparken am Straßenrand ist nach wie vor für viele Fahranfänger eine echte Herausforderung. Wie lang muss die Parklücke für mein Fahrzeug mindestens sein? Wo sollte ich zu Beginn des Einparkvorgangs stehen? Wann muss ich gegenlenken? Zur Klärung dieser und weiterer Fragen kann man Erfahrungen aus dem Alltag (Fahrschule, Beobachtung von Einparkvorgängen, …) einbringen, mit Modellen (z. B. einem Bobby-Car) experimentieren und Daten sammeln (z. B. Abmessungen von Parklücken und Autos). Auf dieser Basis lässt sich der Einparkvorgang mathematisch modellieren. Dabei ist es hilfreich ein dynamisches Mathematik-System zur Simulation des Vorgangs einzusetzen, weil dies eine interaktiv-experimentelle Auseinandersetzung im Sinne des funktionalen Denkens ermöglicht. Durch gezielte Variation kann so z. B. der Einfluss der Daten auf das Problem erschlossen werden. Außerdem lassen sich damit die Ortslinien verschiedener Punkte des Autos in der Simulation aufzeichnen und anschließend interpretieren. Konkrete, aus der mathematischen Modellierung gewonnene Ergebnisse können sowohl mit Hilfe der Simulation als auch mit realen Autos überprüft werden. Das Thema ermöglicht eine gewinnbringende Verzahnung von Alltagswissen, mathematischem Fachwissen und experimentellem Arbeiten. Es eignet sich gerade auch deshalb gut für problemorientierte und arbeitsteilige Projektarbeit im Sinne der experimentellen Geometrie. 

          13.45-14.45 Uhr

          Stochastische Simulationen in der Mittelstufe mit Tabellenkalkulation

          Workshop für Lehrkräfte

          Dr. Christian Fahse

          Aus einem zeitgemäßen Stochastikunterricht sind gerade in der Mittelstufe Simulationen nicht wegzudenken. Sie ermöglichen bereits so früh, das, was später berechnet wird, einer "Wahrscheinlichkeitserfahrung" zugänglich zu machen. Und dabei ist die Bedienung der Tabellenkalkulation mit sehr wenigen Befehlen einfach möglich. Realexperimente und nachfolgende Simulationen sollten in keinem Stochastikunterricht fehlen.

            14.20-14.50 Uhr

            Ein Perlenspiel: der Stschoty

            Workshop für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9/10

            Dr. Michael Johann

            Was wir als Rechenmaschine mit 10×10 Perlen von der Grundschule her kennen, geht zurück auf den Stschoty, ein altes russisches Rechengerät. Dieses sieht zwar fast genauso aus wie unsere Rechenmaschine, wird aber gänzlich anders bedient. Zahlen werden daran im Stellenwertsystem dargestellt, und das Rechnen hat Ähnlichkeit mit den Registeroperationen eines Arithmetik-Prozessors. Daher werden solche Geräte gerne als Vorläufer des Computers betrachtet. Im Unter­schied zum Computer laufen die Operationen aber nicht automatisiert ab, sondern werden vom Anwender nach einfachen Grundregeln der Arithmetik durchgeführt. Der Mensch wird somit zu einem wesentlichen Bestandteil des Prozesses.
            Im Workshop geht es um die Rechenarten Addition, Subtraktion, Verdoppeln und Halbieren am Stschoty.

              14.20-14.50 Uhr

              Informationen zum Mathematik-Studium an der RPTU Kaiserslautern-Landau

              Informationsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler der Klassen 11/12

              Prof. Dr. Jürgen Roth und Dr. habil. Christoph Lossen

              Es werden die verschiedenen Möglichkeiten, Mathematik an der RPTU Kaiserslautern-Landau (an beiden Standorten) zu studieren, die einzelnen Studiengänge und die jeweils verfolgten Studienziele vorgestellt.

                15.00-16.00 Uhr

                Flach spielen, hoch gewinnen! (oder: Warum Fußball viel Mathematik braucht)

                Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9/10 und 11/12 sowie für Lehrkräfte

                Prof. Dr. Stefan Ruzika und Prof. Dr. Sven O. Krumke

                "Fußball ist keine Mathematik" verkündete Anfang November 2007 Karl-Heinz Rummenigge, worauf Trainer Hitzfeld mit den Worten "Ich hoffe, dass ich das Fußball-Einmaleins kann." konterte. Bei kaum einem Thema gibt es so viele mathematisch zumindest stark fragliche Aussagen wie beim Fussball:

                - Das Tor gehört zu 70% mir und zu 40% dem Wilmots. (Ingo Anderbrügge)

                - Wir müssen 110% geben. (Marcelo Bordon)

                - Der Jürgen Klinsmann und ich, wir sind ein gutes Trio.(und etwas später dann): Ich meinte: ein Quartett. (Fritz Walter jun.)

                - Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten (Sepp Herberger)

                Heißes Thema an allen Stammtischen sind jedes Jahr die Meister-/Aufstiegs- bzw. Abstiegsfrage. Was ist von Behauptungen wie "Wir sind bereits zu 99% abgestiegen." oder "Mit 40 Punkten steigt man niemals ab." zu halten?

                Im Vortrag beschäftigen wir uns mit einer mathematischen Hinterleuchtung des Fußballs. Wir zeigen, wie man mit Methoden der Kombinatorik und Optimierung Meisterschafts- und Abstiegsfragen beantworten kann, wie man Spieler bei beschränktem Budget optimal einkauft und wie man einen "guten" Spielplan für die Mannschaften erstellt. Es erscheint zunächst sehr einfach, einen „guten“, ja bestmöglichen, Spielplan für die Liga zu erstellen. Allerdings gibt es dann zahlreiche Anforderungen, etwa an Heim-/Auswärtswechsel, spielfreie Tage, attraktive Paarungen zum richtigen Zeitpunkt und so weiter. Tatsächlich gibt es dann mehr Möglichkeiten für Spielpläne (bei nur 18 Mannschaften) als es Atome im Universum gibt. So einfach ist das Problem dann nämlich nicht.

                Letztendlich beantworten wir die Frage, wie viele Pakete der berühmt-berüchtigten „Sammelbilder“ man kaufen muss, damit man dann auch alle Bilder für das Album hat.