Kolloquium Mathematik und ihre Didaktik

Institut für Mathematik

Das Kolloquium "Mathematik und ihre Didaktik" bildet das Forschungsspektrum am Institut für Mathematik an der RPTU in Landau ab. Entsprechend gibt es in jedem Semester sowohl Vorträge zu Themen der Didaktik der Mathematik als auch zu Themen der Angewandten Mathematik.

Die Vorträge des Kolloquiums "Mathematik und ihre Didaktik" finden am Campus der RPTU in Landau, Fortstraße 7, 76829 Landau im jeweils angegebenen Raum statt.
Lageplan und Anfahrtsbeschreibung

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Vortrag: Dr. Anna Körner

Dienstag, 11.11.2025, 16 Uhr c.t., Mathematik-Labor, Gebäude I Raum 1.08

Dr. Anna Körner, Universität Bremen

Entwicklung und Förderung flexiblen Rechnens in der Grundschule

Die Entwicklung flexiblen Rechnens gilt seit vielen Jahren als zentrales Ziel des Arithmetikunterrichts der Grundschule. Empirische Untersuchungen zeigen allerdings, dass sich Flexibilität ohne Förderung selten von alleine entwickelt, da Kinder dann häufig einen Hauptrechenweg bevorzugen und selten flexibel rechnen. Aufbauend auf Ergebnissen anderer Studien haben wir deshalb eine Unterrichtskonzeption zur kontinuierlichen Förderung von Flexibilität vom ersten bis zum vierten Schuljahr entwickelt und umgesetzt. Im Rahmen dieser längsschnittlichen Untersuchung wurden die Vorgehensweisen der Lernenden beim Addieren und Subtrahieren sieben Mal im Projektzeitraum in leitfadengestützten Einzelinterviews erfasst. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse mit darauf folgender Fallkontrastierung und Typenbildung ließen sich dann charakteristische Entwicklungen im Grundschulverlauf rekonstruieren. Im Vortrag werden zentrale Ergebnisse dieser Studie vorgestellt und diskutiert.

Vortrag: Dr. Dinah Reuter

Dienstag, 06.01.2026, 16 Uhr c.t., Mathematik-Labor, Gebäude I Raum 1.08

Dr. Dinah Reuter, Pädagogische Hochschule Freiburg, IMBF

Auf Struktursuche - algebraisches Denken in Fallstudien rekonstruieren

Die Mathematik bezeichnet sich gerne als die Wissenschaft der Muster und Strukturen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass sich mathematisches Arbeiten im Wesentlichen durch die Auseinandersetzung mit Mustern auszeichnet. Daher spielt die Fähigkeit, Muster und Strukturen zu erkennen, bei der Beschäftigung mit mathematischen Inhalten eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund sind bereits verschiedene Studien dieser Fähigkeit nachgegangen, um ihre Verbindung zu anderen kognitiven Fähigkeiten, Bearbeitungsstrategien und dem Umgang mit Materialien besser zu verstehen. Diese Untersuchungen stützen sich meist auf Produkte, Handlungen oder verbale Äußerungen, um dann Rückschlüsse auf die Muster- und Strukturerkennung zu ziehen. Allerdings sind diese Methoden begrenzt: Materialhandlungen eignen sich nur eingeschränkt für Muster mit räumlicher Struktur, und verbale Äußerungen werden durch metakognitive und sprachliche Fähigkeiten der Kinder beeinflusst. Neuere Forschungen mit Eyetracking deuten darauf hin, dass diese Methode besonders geeignet ist, um den Prozesscharakter der Muster- und Strukturerkennung genauer zu erfassen. In dem Vortrag wird eine Studie vorgestellt, die dieses Potenzial gezielt in den Blick nimmt, indem über eine Methodentriangulation Blickbewegungsdaten mit verbalen Daten in der Auswertung zueinander in Beziehung gesetzt werden, um individuelle Muster- und Strukturerkennungsprozesse zu rekonstruieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Eyetracking tiefere und detailliertere Einblicke in die Prozesse der Muster- und Strukturerkennung ermöglichen kann.

Vergangene Vorträge finden Sie hier