Risikowahrnehmung: Eine Untersuchung am Beispiel des socio-scientific issues Impfen

Projektbeschreibung

Risikowahrnehmung ist ein mentaler Prozess und stellt die subjektive Auffassung von Risiken durch Menschen dar, wodurch es zu einem Widerspruch zwischen der objektiven und der subjektiv wahrgenommenen Wirklichkeit kommen kann (Renn, 1989). Risikobezogene Themen (risk-related issues, RRIs) sind heutzutage omnipräsent und ebenso wie socio-scientific issues (SSIs) häufig Gegenstand öffentlicher Diskussionen (Hansen und Hammann, 2017). SSIs stehen meistens in engem Zusammenhang mit RRIs und thematisieren kontroverse Themen, die sowohl einen gesellschaftlichen als auch einen wissenschaftlichen Bezug haben (Sadler, 2004; Hansen und Hammann, 2017). Ein Beispiel für SSIs stellen Impfungen dar (Chang Rundgren und Rundgren, 2010). Die in Deutschland teilweise vorhandene Impfskepsis besteht nicht erst seit der COVID-19-Pandemie, dennoch ist die Risikowahrnehmung bezüglich Impfungen durch die Diskussion über die Corona-Impfung ein sehr aktuelles und konfliktgeladenes Thema (Schaal et al., 2020; Jaspal und Breakwell, 2022). Zu den Aufgaben einer Lehrkraft gehören unter anderem erzieherische Aspekte (Niehoff et al., 2019) und die Förderung gesundheitsbewussten Handelns ihrer SchülerInnen (Schaal et al., 2020). Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Risikowahrnehmung (angehender) Lehrkräfte zu Impfungen zu erheben sowie ihr unterrichtspraktisches Handeln in Erfahrung zu bringen. In diesem Forschungsvorhaben soll zunächst ein Messinstrument zur Risikowahrnehmung (Savadori et al., 2004) validiert werden, um es danach für eine quantitative Erhebung zur Risikowahrnehmung bezüglich des SSIs Impfen bei Lehramtsstudierenden sowie bei Lehrkräften der Naturwissenschaften zu verwenden. Zusätzlich soll der (zukünftige) Umgang mit der Thematik im Unterricht erhoben werden. Zuletzt schließt sich eine qualitative Interviewstudie an.

Promotionsprojekt

Lea Sophia Dizendorf
 

Betreuung

Sandra Nitz