Die Südpfalz ist ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit ausgedehnten Wein- und Gemüseanbaugebieten. Kleine Fließgewässer in der Südpfalz sind aufgrund ihrer Lage in diesem intensiv genutzten Wein- und Gemüseanbaugebieten häufig mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Gleichzeitig führt der stattfindende Klimawandel zu einer Zunahme der durchschnittlichen Wassertemperaturen und höheren Tagesmaxima, welche einen zusätzlichen anthropogenen Stressor für aquatische Lebensgemeinschaften darstellt. Durch die intensivere Wasser-Land-Vernetzung als bei größeren Fließgewässern, sind kleine Fließgewässer und deren Auen- und Uferbereiche insbesondere von diesen Stressoren beeinflusst. Dies hat Auswirkungen auf die aquatische Biodiversität inklusive des Makrozoobenthos und der Fische.

In diesem Projekt soll der kombinierte Einfluss von Pflanzenschutzmitteln und klimawandelinduziertem Anstieg der Wassertemperatur auf die Eientwicklung der Elritze (Phoxinus phoxinus) und die Zusammensetzung und die Funktion des Makrozoobenthos in kleinen Fließgewässern untersucht werden.

Eine Fischart, die auch in kleinen Fließgewässern vorkommt und als Indikatorenart für eine gute Gewässerqualität steht, ist die Elritze (Phoxinus phoxinus). Die Elritze laicht zwischen April und August, so dass sich die Laichzeit mit der Applikationsperiode zahlreicher Pflanzenschutzmittel überschneidet. Da die Entwicklung gesunder Fischpopulationen entscheidend vom Überleben und Heranwachsen der ersten Lebensphasen abhängt, sollen die Auswirkungen des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln gleichzeitig mit dem möglichen Einfluss erhöhter Wassertemperaturen hinsichtlich der Eientwicklung der Elritze untersucht werden. Parallel zu den experimentellen Untersuchungen an der Elritze, sollen die Auswirkungen der anthropogenen Stressoren auf die Zusammensetzung und die Funktion von Makrozoobenthosgemeinschaften des relevanten Habitats der Elritze untersucht werden, um eine Einschätzung über die Entwicklung der Habitatqualität unter dem Einfluss des Klimawandels geben zu können.

Drittmittelgeber: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität

Laufzeit: 1/2022 – 12/2026