SeKO
Im Zuge der Maßnahmenprogramme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sollen die Phosphoremissionen aus kommunalen Kläranlagen weiter reduziert werden, da u. a. diese dazu beitragen, dass der gute ökologische Zustand der Oberflächengewässer bislang nicht flächendeckend erreicht wird. Da bei der chemisch-physikalischen Phosphorelimination auf Kläranlagen u. a. Metallsalze (z. B. Eisenchloride, Eisenchloridsulfate, Aluminumsulfate, Aluminiumchloride) als Fällmittel eingesetzt werden, ist durch eine Erhöhung der Fällmittelmengen eine Aufsalzung des gereinigten Abwassers und damit der das Abwasser aufnehmenden Oberflächengewässer zu erwarten.
Der Umstand, dass auch Salze ein ökologisches Problem in Gewässern darstellen, wird dabei bisher nicht berücksichtigt. Obwohl Salze in Süßwasser auf natürliche Weise vorkommen und aufgrund der geologischen Gegebenheiten in ihrer Zusammensetzung variieren (Primärversalzung), können Erhöhungen der Salzgehalte durch anthropogene Einflüsse (Sekundärversalzung) und vor allem auch Veränderungen in der ionischen Zusammensetzung des Wassers Süßwasserorganismen schädigen. Neben Abwassereinleitungen sind in Deutschland insbesondere der Bergbau, der Einsatz von Winterstreusalz und die Landwirtschaft weitere Treiber, die zur Sekundärversalzung von Oberflächengewässern beitragen.
Im Rahmen des Projektes wird untersucht, inwieweit Emissionen aus Kläranlagen zur Aufsalzung von Gewässern beitragen und welche Rolle dabei die Phosphorelimination durch chemische Fällung spielt. Zudem sollen zu erwartende Auswirkungen erhöhter Salzkonzentrationen auf aquatische Biozönosen untersucht werden.
Das Projekt wird durch die Carl-Zeiss-Stiftung im Rahmen des Carl-Zeiss-Kooperationsfonds für Nachhaltigkeitsforschung gefördert.
Dauer: Januar 2022 - Juni 2023
Projektbearbeitung durch: iES Institut für Umweltwissenschaften und Institut Wasser Infrastruktur Ressourcen, RPTU Kaiserslautern-Landau.
- M.Sc. Theresa Piana, RPTU Kaiserslautern-Landau
- Jun.-Prof. Dr. Elisabeth Berger, RPTU Kaiserslautern-Landau
- Dipl.-Biol. Birgit Valerius, RPTU Kaiserslautern-Landau
- Dr.-Ing. Henning Knerr, RPTU Kaiserslautern-Landau
Förderung: Carl Zeiss-Stiftung