CS4eXtremes
Projektbeschreibung
Das durch das BMBF geförderte Projekt "Climate Services for eXtremes (CS4eXtremes)" ist Teil des übergeordneten Förderschwerpunkts "Klimawandel und Extremereignisse (ClimXtreme)", und als solches im Forschungsrahmenprogramm Forschung und Nachhaltige Entwicklung (FONA) angesiedelt. Es wird gemeinsam durch das GERICS und die Universität Koblenz-Landau sowie unter enger Einbeziehung von Praxispartnern durchgeführt.
CS4eXtremes zielt darauf ab, das Verständnis über die Intensität sowie die räumliche und zeitliche Verteilung meteorologischer und klimatischer Extreme zu erweitern, die für die Land- und Forstwirtschaft relevant sind. Dazu zählen Trockenheitsperioden, Hitzewellen, Starkwindereignisse und Starkregen. Es werden einerseits die möglichen Auswirkungen der Veränderung des Aufkommens solcher Extremwetterereignisse als Folge des Klimawandels untersucht und andererseits Anpassungsstrategien an daraus resultierende Herausforderungen in beiden Sektoren entwickelt.
Der neuartige Ansatz dieses Projekts berücksichtigt dabei die gesamte Prozesskette: (i) die sektorspezifische Identifikation der Merkmale von Wetterextremen in enger Zusammenarbeit mit Vertretern von Forst- und Landwirtschaft, (ii) die Analyse vergangener und zukünftiger Wetter- und Klimaextreme, (iii) die Untersuchung von Auswirkungen dieser Extreme mittels forst- und landwirtschaftlicher Fallstudien, und (iv) die auf diesen Informationen beruhende Entwicklung möglicher bedarfsgerechter Anpassungsstrategien an künftige Klimabedingungen und Extremereignisse.
Im Rahmen von CS4eXtremes werden gemeinsam mit Stakeholdern praxisrelevante Charakteristika von Klimaextremen ermittelt. Die Identifikation von Wetterextremen mit besonderem Einfluss auf Land- und Forstwirtschaft basiert auf der Auswertung von Beobachtungsdaten und hochaufgelösten regionalen Klimaprojektionen für das 21. Jahrhundert.
Weil zwischen Boden und Atmosphäre umfassende Wechselbeziehungen bestehen, die sich teilweise durch Rückkopplungseffekte gegenseitig verstärken, spielen außerdem bodenkundliche Untersuchungen eine wichtige Rolle (Lachgasemissionen (N2O) landwirtschaftlich genutzter mineralischer Böden), um dadurch eine bessere Datengrundlage für Modellsimulationen des Klimasystems zu schaffen.
Da Waldschäden durch Windwurf (Starkwindereignisse) und Trockenstress (Hitzewellen und Dürreperioden) die Hauptursache für verminderte Ökosystemdienstleistungen, wie die Erholungsfunktion des Waldes für den Menschen sind, bilden regionale Klimamodellsimulationen gekoppelt mit Ökosystemmodellen einen Hauptbaustein des Projekts. Komplementiert wird dieser Ansatz durch empirische Methoden bei denen zum Beispiel die Sicht der Bevölkerung untersucht wird. Aufgrund der jüngsten Trockenstress-bedingten Waldschäden im Bundesgebiet, wird als eine aktuelle Fragestellung die Waldästhetik im Zusammenhang mit Klimawandelrisiken untersucht.
Für das Projekt wurde insgesamt ein selbstreflexiver Ansatz gewählt, wobei der Ablauf der transdisziplinären Arbeit wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird, da der Austausch mit Stakeholdern von zentraler Bedeutung ist. Abgerundet wird das Projekt durch die Diskussion einer möglichen Relevanz der Ergebnisse für beide betrachteten Sektoren insgesamt sowie die Übertragbarkeit auf andere Sektoren.