Erfassung, Identifizierung und Quantifizierung des Aufkommens von Pestiziden in bulk-gesammelter Insekten-Biomasse an ländlichen Hintergrundmessstationen des Umweltbundesamtes

Projektbeschreibung

Das Projekt soll helfen ein besseres Verständnis für die Verbreitungswege und die potenziellen Risiken von gebräuchlichen Pestiziden (current use pesticides: CUP, hier landwirtschaftlich genutzte CUPs) in der Umwelt und besonders der Belastung von Insekten zu erhalten. In Deutschland wurde innerhalb von 27 Jahren ein Rückgang der Insektenbiomasse um mehr als 75% in Naturschutzgebieten, die von Agrarflächen umgeben sind, festgestellt (Hallmann et al. 2017). Der Einsatz von synthetischen Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft wird hierfür als ein entscheidender Einflussfaktor diskutiert. Insekten-Biomasse-Proben aus deutschen Naturschutzgebieten im Durchschnitt mit bis zu 16.7 verschiedenen CUPs belastet sind (Brühl et al. 2021). Aufgrund der bisherigen Beschränkung der verfügbaren Umweltdaten ist es von besonderem Interesse, den möglichen weitreichenden Einfluss von CUP auf die Umwelt sowie letztendlich auf die Gesundheit von Mensch und Tier zu erforschen. CUPs werden häufig sowohl innerhalb als auch außerhalb von landwirtschaftlichen Agrarflächen nachgewiesen. Das führt zu Landschaften, in denen die natürliche Umwelt aufgrund der weitverbreiteten Präsenz und Anwendung von Chemikalien, insbesondere CUPs, stark fragmentiert und beeinträchtigt ist. Im Rahmen dieses Projektes soll der Ferntransport von CUPs untersucht werden. Dabei soll der Einfluss von meteorologischen Faktoren wie Windrichtung, -geschwindigkeit, Niederschlag bewertet werden.

Das Luftmessnetz des Umweltbundesamtes (UBA) betreibt sieben Messstationen (Abbildung 1) außerhalb von Ballungsgebieten, Städten, Industriegebieten, landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen und Kraftwerken, von Westerland bis zur Zugspitze. Die Messstationen liegen entlegen, um weiträumige und grenzüberschreitend transportierte Luftmassen zu messen.

Bisher werden bereits ganzjährig organische Schadstoffe gemessen, insbesondere im Niederschlag und in Feinstaubproben. Im Rahmen des Projektes sollen auch CUPs über zwei Jahre in Regen und Luft analysiert werden um den Ferntransport der CUPs besser einschätzen zu können.

Finanziert durch:

Laufzeit

21.11.2023 - 21.11.2026